Artikel von Thomas Niederhaus aus der Onlinezeitung „Gießen-entdecken.de (früher Studiplex.de), 16.04.16
„Was macht die Kunst?“
Gießener Kunstpädagogikstudenten stellen ihre Werke im KiZ aus. Von Malerei, Fotografie über Plastiken sind zahlreiche Techniken vertreten.
Jedes Jahr dürfen besonders gelungene Abschluss- und Seminararbeiten des Instituts für Kunstpädagogik der JLU Gießen im KiZ (Kultur im Zentrum) ausgestellt werden. So ist es auch diesen Freitagabend. „Dabei Lernen die Studenten, dass das Ausstellen Teil der Praxis ist“, erklärt Gastprofessor Jörg Wagner bei der Begrüßungsrede der Vernissage. Für viele Studenten ist es das erste Mal, dass sie ihre Kunst nicht nur ausstellen dürfen, sondern die gesamte Konzeption sowie die Präsentation in einer Galerie vollständig selbst übernehmen.
Wagner hören neben ca. 60 Gästen die 13 Aussteller zu, denen man ihr Metier ansieht. Kreativ ausrasierte Haarstellen werden mit bunter Kleidung aus Leinen bis Samt kombiniert, was nicht nur die Kunstwerke, sondern auch die Künstler bemerkenswert macht.
„Niemand hatte das Bedürfnis sich zu profilieren, obwohl natürlich um die besten Ecken des Ausstellungsraumen konkurriert wurde“, so Wagner weiter. Bei den Vorbereitungen zu dieser Ausstellung zeigte sich, „dass alle als Team zusammengearbeitet haben“. Danach überreicht Wagner das Mikrofon an Johnny Lindner, einem der Aussteller, der alle Künstler und deren Werke vorstellt.
„Man ist ja immer genötigt ein Thema zu finden“
Unter anderen stellt Lindner Teresa Rinder vor, die mehrere Linoldrucke ausstellt. Ein Betrachter muss sich Zeit lassen, um die Vielfalt an Mustern und Formen deuten zu können, aus denen sich eine ganze Tierwelt ergibt. Aus einer Seminararbeit ergab sich dieses Bachelorthema für Teresa Rinder. „Man ist ja immer genötigt ein Thema zu finden und da ist es gut, wenn du einen Ausgangspunkt hast“, erzählt Rinder. In ihrem Fall war das der Linolschnitt einer Eule.
Nach Lindners Vorstellung der Werke und allen Danksagungen eröffnet er ein breites Buffet mit Brot und Aufstrichen. Obligatorisch zum Betrachten und Diskutieren über Kunst ist auch der Wein, der reichlich zur Verfügung steht. „Wenn ich die Vernissage mit drei Worten beschreiben müsste, wären es: vielfältig, vernetzend, einladend“, so ein Besucher. „Und es gibt leckeres Essen.“
Bis zum 22. Mai kann die Ausstellung Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr im KiZ besucht werden. Der Eintritt ist frei. Es werden auch kostenlose Führungen angeboten. Nicht oft erhält man die Möglichkeit von Künstlern selbst durch ihre Werke geführt zu werden. Ein Besuch lohnt sich.